Ganz schön was los – oder besser gesagt: "Gans" schön was los in Weilburg! Ein tierisch „ernster“ Bericht von Sabine Gorenflo, DJV - Weilburg hat viele Sehenswürdigkeiten: das Schloss, den Schiffstunnel, das Weinfest… und: Gänse. Jawohl, Sie haben richtig gehört. Nicht geschnattert, sondern bestätigt – von ganz oben! Denn diese Gänse, die da seit Jahren durch die Innenstadt stolzieren wie durch den eigenen Vorgarten, sind jetzt offiziell. Man kennt sie. Man hört sie. Und manchmal muss man auch wegen ihnen bremsen. Ob am Lahnufer, auf oder mitten auf der Fahrbahn – die Gänse von Weilburg nehmen ihre Stadtrechte sehr ernst. Verkehrsregeln? Interessieren sie nicht. Ampeln? Pfff. Sie marschieren, wo’s ihnen passt. Und wenn ein Auto kommt, wird der Hals gereckt und demonstrativ langsam weitergewatschelt. Ein stiller Protest für Tempolimits, vielleicht. Die Gänse polarisieren. Die einen sagen: „Wie niedlich!“ – die anderen hupen! Internet Diskussionen wurden geführt, Kommentare gelöscht, Nachbarschaften zerrüttet. Es wurde gestritten, ob man nicht irgendwas tun könne. Wegscheuchen? Umsiedeln? Flugtickets nach Kanada? Doch nun ist alles anders. Die Gänse haben gesiegt – demokratisch zwar nicht gewählt, aber dennoch anerkannt. Der Bürgermeister persönlich hat den Schnabel voll genommen und ein für alle Mal klar gemacht: Diese Gänse bleiben. Punkt. Sie sind jetzt Teil des offiziellen Stadtbildes – neben Schloss, Tunnel und Apfelwein. Bei einem Pressetermin, der selbst für erfahrene Lokaljournalisten ein Highlight war, wurde gemeinsam mit dem Tierschutzverband feierlich verkündet: Die Gänse gehören zur Gänze zu Weilburg. Stadtsprecherin Caro Moos-Zeibig, die das Interview für Lahntal-Fernsehen führte, erklärte danach: „Es war das schwierigste Gespräch meiner Karriere – weil ständig eine Gans ins Mikro beißen wollte.“ Tierschützer atmen auf, Gänsefans jubeln, und selbst die größten Gänse-Skeptiker müssen zugeben: Irgendwie gehören sie halt doch dazu. Wie der tägliche Stau an der Lahnbrücke oder ein „Weilburg ist schöner als Limburg“-Schild. Was bleibt, ist ein klarer Appell an alle Verkehrsteilnehmer: Runter vom Gas – rauf mit dem Verständnis! Denn wer in Weilburg unterwegs ist, muss ab sofort mit allem rechnen: Fußgänger, Radfahrer – und freilaufendes Federvieh mit klarer Meinung. Und wer weiß – vielleicht gibt’s ja bald eine Gans als Stadtmaskottchen. Oder einen eigenen Instagram-Account. Oder einen Ehrenplatz beim nächsten Weinfest. Eines steht jedenfalls fest: Weilburg ohne Gänse? Undenkbar. Gans ehrlich.